Über dieses Blog

Im Gentrificationblog werden Meldungen und Nachrichten rund um die Aufwertung von Stadtvierteln und den damit verbundenen Konflikten und Mobilisierungen gesammelt. Gentrification wurde hierzulande lange Zeit als wissenschaftlicher Fachbegriff verstanden. Doch längst hat das Thema auch die realen Auseinandersetzungen in den Städten erreicht. Das Gentrificationblog versteht sich als Mittler zwischen akademischen Fachdebatten und sozialen Bewegungen in städtischen Konflikten. Thematisch werden die Beiträge so vielfältig sein wie die Aufwertungsdynamiken und Stadtteilmobilisierungen in den Städten – doch immer werden sie parteilich sein: für die Interessen der Mieter/innen.

Dieses Blog wird geschrieben von:

Andrej Holm
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Sozialwissenschaften
Stadt- und Regionalsoziologie
Unter den Linden 6
10099 Berlin

a.holm@sowi.hu-berlin.de

35 Gedanken zu „Über dieses Blog

  1. Pingback: elementarteile » Blog Archiv » Gentrifikation, live X

    • Hallo Andrej,
      Super Blog! Ich bin zwar schon seit ewigen Zeiten in New York, aber habe schon bei meinem letzten Berlin Besuch bemerkt, das es zwischen diesen beiden Städten nicht mehr viel Unterschied gibt. Wir machen hier am 22. April ein Theaterstück darüber Gentrified Minds with Music by the Children of Warhol, http://www.gentrifiedminds.com!
      Mach weiter so.
      Viele Grüße aus New York,
      Nina

  2. Pingback: berlin-travel-info.com » Ein Blog und der Mensch dahinter…

  3. Guten Tag Herr Holm,

    als Stadtplaner und Architekt war ich vorletzte Woche überrascht, von Ihnen und Ihrer aktuellen Geschichte erst als Berlinaleteilnehmer gehört zu haben.
    Die Auswirkungen und Mechanismen der Gentrification waren mir schon länger durch sichtbare also „erlebte“ Beispiele bekannt gewesen (Dresden Neustadt, Kreuzberg, Frankenbergerviertel in Aachen).
    Was mich interessiert wäre die Frage, ob es tatsächlich mittlerweile Mechanismen gibt, die diese Phasen schneller überspringen werden. Hier in Aachen haben wir uns als Bürgerinitiative sehr zäh, aber leider nicht erfolgreich, gegen das Einpflanzen einer viel zu großen, viel zu hässlichen und viel zu bedrohlichen Shoppingmall innerhalb eines Wohnquartier gewehrt. Wir haben auch verstanden, dass dieses Problem nicht in unserer kleinen Kaiserstadt angekommen ist, sondern mittlerweile in fast jeder deutschen Mittel- und Großstadt vorzufinden ist. Haben Sie zu diesem Thema wissenschaftliche Untersuchungen, Material? Unsere bisherige Informationsquellen waren bisher Zeitungsartikel (z.B. aktuell in einem Spiegel-Kultur) und das sicherlich Ihnen bekannte Buch „Angriff auf die City“. Nachdem hier dieses Monsterteil (ca. 40.000 qm) nun gebaut wird, mache ich mir für das Wohngebiet (nicht meins) und die Stadt große Sorgen.
    Mit freundlichen Grüßen

  4. hi,

    am 14.03. 2009 findet in Berlin eine bundesweit mobilisierte Demo für den Erhalt linker, selbstorganisierter Freiräume und gegen die neoliberale Stadtumstrukturierung statt. Organisiert wird die von einem Bündnis von 13 mehr oder weniger aktut bedrohten Projekten, die sich im Rahmen der WBA-Kampagne vernetz haben. Näheres dazu auf unserer website:

    unitedwestay.noblogs.org

    oder auf der WBA-Seite

    wba.blogsport.de

    Außerdem gibts ein Mobilisierungsvideo auf youtube:

    http://www.youtube.com/watch?v=nb9CkxEIZKY

  5. Hallo Herr Holm,
    hätten Sie Zeit Lust auf ein Gespräch im Deutschlandradio heute 15 oder 16 Uhr?
    Thema wäre das Gutachten „Kreative Milieus und offene Räume in Hamburg“ und die Frage, ob eine „Gentrifizierung von oben“ mittlerweile auch in anderen Städten um sich greift.
    Für kurzfirstige Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.
    Grüße
    Hartwig Vens

  6. Am 30.Januar findet eine Solidaritätsdemo für das akut räumungsbedrohte Hausprojekt Liebig 14 unter dem Motto „Fight Back !! Mieterhöhungen stoppen!, Liebig 14 verteidigen!“ statt. Der Aufruf ist unter anderem hier ( http://de.indymedia.org/2010/01/271514.shtml ) zu lesen.
    Über das Zusammenleben im Haus und das Selbstverständnis des Kampfes der Bewohner_innen gegen ihre Räumung gibt es einen realtiv netten Artikel in der taz: http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/zum-tee-im-terrornest/ .

    Wäre vielleicht nen post wert?

  7. Kleine Anfrage:
    Ob es technisch machbar ist, weiß ich nicht, aber wäre es nicht hilfreich, wenn mehr als 3 der neuesten Kommentare in der Randspalte gelistet werden könnten? Wenn man nicht täglich in das Blog schaut, entgeht einem da einiges, weil sich die Kommentare z.T. auch auf länger zurückliegende Beiträge beziehen.

    Viele Grüße!

  8. Hallo Irina,

    du bist doch ziemlich zielgerichtet auf der Rubrik „über diesen Blog“ gelandet – die heißt zwar nicht Impressum, erfüllt aber alle notwendigen Auflagen, die auch auf den von dir empfohlenen Seiten benannt werden:
    1. Name und Anschrift
    2. Angaben, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme ermöglichen (meine e-mail-Adresse)

    (als nicht gewerbliche und auch nicht institutionelle akitivität entfallen die Angaben zu Aufsichtsbehörden, Steuernummern und Teledienste etc.)

  9. Alles braucht sein Gleichgewicht! Doch wo ständen wir heute, wenn sich die Sozialstrukturen unserer Gesellschaft nicht seit jahrtausenden verbessern würden? Ich fänd den Blog wesentlich spannender, wenn er alle Aspekte der Gentrifikation thematisieren würde.

  10. Hallo woodwood,

    danke für deinen Kommentar. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich überhaupt verstehe, was du sagen willst und was die von dir angesprochene Verbesserung der Sozialstruktur mit dem Thema des Blogs zu tun hat. Eine Verbesserung von Lebensbedingungen in der Gesellschaft ist ja nicht automatisch an eine ungleiche Verteilung gekoppelt. Aber um Effekte der (meist ökonomischen) Ungleichheit geht es letztendlich in den meisten Gentrification-Prozessen. Welche Aspekte der Gentrification kommen dir denn zu kurz?

  11. Pingback: medienpiraten.tv » Wie Berlin den Prenzlauer Berg zu hassen lernte

  12. Toller Blog!
    Hier ein Photo aus Marseille zum Thema:

    „Träume der Reichen = Alpträume der Armen“ – photographiert im März 2011 im Panier-Viertel in Marseille.
    Dieses verwinkelte und geschichtsträchtige Viertel war und ist umkämpftes Terrain. Walter Benjamin kam hier für einige Zeit während seiner Flucht unter und schrieb hier seinen berühmten Aufsatz über das Kiffen, bevor 1943 die Nazi-Besatzer von Marseille das halbe Viertel gesprengt haben, weil es für sie als Hort der Kriminalität und der Restistance galt.
    Heute wird Marseille mit viel Geld aufgeschickt und der Druck durch den neuen Euromediteranee-Hafen treibt die Gentrifizierung des Quartiers voran. Aus dem alten Panier der Immigranten, die Jean-Claude Izzo so schön in seinen Krimis beschreibt, ist 2011 nicht mehr viel übrig…
    Viele Grüße aus Freiburg, bernd

    P.S.: Photo in groß</a

  13. Hin und wieder besuche ich Ihr Blog. Leider ist die Berichterstattung zu einseitig: Beschreiben Sie doch auch mal die Fakten! Gentrifizierung ist schließlich nichts böses, sondern das Ergebnis von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Berlin gewann in den letzten Jahren nun mal an Anziehungskraft – was ist also falsch daran, Geld mit WohnEIGENTUM verdienen zu wollen? Wenn ich eine Wohnung in Kreuzberg hätte, würde ich sie schließlich auch zum höchstmöglichen Preis vermieten! Sie etwa nicht?

  14. Lieber Jan,

    vielen Dank für Ihren Kommentar und schön, dass Sie das Blog ab und an besuchen. Dass die Gentrification eine umstrittene Angelegenheit ist, sollte sich auch bis nach München herumgesprochen haben. Ihre Einschätzung, dass es sich um das Ergebnis von Marktprozessen handelt, würde ich auch so sehen – ob es sich dabei immer um simple Angebot-Nachfrage-Effekte handelt, würde ich zumindest hinterfragen wollen.
    Aber bleiben wir beim Kern der Marktprozesse: Aus der von Ihnen beschriebenen Eigentümer-Perspektive ist die Aufwertung ganz offensichtlich eine begrüßenswerte und lohnenswerte Angelegenheit – doch schon die bisherigen Mieter/innen werden angesichts der steigenden Mieten eine andere Perspektive einnehmen.
    Weil diese unterschiedlichen Perspektiven auf einer strukturellen Ungleichheit (v.a. Eigentum, Geld) basieren, versuche ich mit meinen Blogbeiträgen zumindest die politische Position von Mieter/innen und Mietern zu stärken, in denen die Stadtentwicklung wenigstens aus ihrer Perspektive beschrieben wird. Das muss Ihnen nicht gefallen, aber zumindest wissen Sie was sie hier erwartet.

    Mit besten Grüßen,

    AH

  15. Hallo, ich freue mich über dieses interessante Blog. Wer hat Informationen und Kontaktpersonen in Paris und Warschau, die sich mit dem Thema Gentrifizierung beschäftigen bzw. selbst aktiv sind? Das Praga Blog habe ich gesehen. Brauche Insider Kontakte für einen Film über Gentrifizierung.
    Viele Grüße

  16. Hallo Andrej,

    was ich vermisse ist eine Beschäftigung mit Baukosten und der Frage, wer sie aufbringt und wie.

    Natürlich kann man sich als Hausbesetzer oder – in weit geringerem Ausmaß – rechtlich geschützter Mieter evtl. ein Haus „aneignen“ und es nutzen, bis es zerfällt. Möchte man es aber instandsetzen und (ohne Luxus! evtl. aber ökologisch vertretbar gedämmt) zur wohn-Nutzung einrichten, dann ist man gerade auch bei den in der Besetzer-Szene offensichtlich ja beliebten Klinker-Altbauten aus dem 19. Jahrhundert (s. Bethanienhaus) bei Baukosten pro qm, die in diesem Blog unmittelbar ein „Reichen“-Geschrei auslösen. Was also tun?

    – Abreißen und ein offenbar sozial gewünschtes Kottbuser Tor 2.0 bauen?

    – Besetzen, bis die letze Mauer von alleine umfällt?

    – Renovieren und Arbeitslosen zum selbstestimmten stadtnahen Wohnen zur Verfügung stellen? Bezahlen würde das dann unmittelbar die Stadt Frankfurt?

    Den Mittelstands-Beruf vorsorglich wieder aufgeben und mit den bisherigen Ersparnissen selber-basteln ist aber OK, oder auch spießig?

    All das fragt sich ein ratloser, interessierter Leser, der mittlerweile wesentlich mehr über Sanierungskosten weiß, als ihm lieb ist.

  17. Grüße aus Köln! Eine Mall mitten in Ehrenfeld muss verhindert werden! – Wir sind (scheinbar) recht erfolgreich, eine verteifte Bürgerbeteiligung ist zumindest schon mal erreicht, schaut es Euch mal an …

  18. Hallo, gibt es eine Möglichkeit, diesen Blog (oder einzelne Beiträge) auf Facebook zu empfehlen bzw. den Diskussionen in Facebook zu folgen, ohne WordPress den dauerhaften Zugriff auf meine Facebook-Daten gestatten zu müssen … ?

  19. Hallo,

    hartz-vier freie Innenstadt bringt es auf dem Punkt, wie die Geisteskranken dort oben am liebsten von uns denken würden!

    aber ich wende mich an dich/ sie mit einer Bitte
    ich wohne schon seit 10 Jahren in Berlin und habe immer noch keine vernünftige Wohnung (die totale Bruchbude, wo ich nachts wegen Lautstärke kein Auge zu kriege). Ich bin Transexuell, doch nicht nur ich bin der Meinung, dass mich Ablehnungen zum Probewohnen bei vielen linken WGś (auch queeren WG’s) ganz ganz empfindlich trifft! Ich finde, das muss nicht immer nur an mir liegen, sondern einfach auch mal an den anderen und meine Bitte, jetzt komme ich auf dem Punkt, ist:
    Gibt es einen Ort, wo sich Obdachlose, oder Wohn-Prekarisierte, zu „Not-Wg’s“ zusammen geschlossen haben? (legal).
    Leute, die einfach erkannt haben, dass nur gemeinsam der Verdrängung entgegenzusetzen ist, ohne dass vom hohen Roß herab, nur die eigenen Intreressen bedienend, Notleidenden die Tür vor der Nase zu geknallt wird?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert