Barcelona: Widerstand gegen Aufwertung

Barceloneta (Oosoom, GNU Free Documentation License)

Barceloneta (Oosoom, GNU Free Documentation License)

Eingeladen vom Goethe-Institut konnten verschiedene stadtpolitische Initiativen aus Berlin nach Barcelona reisen und dort mit Aktivist/innen aus der katalanische Hauptstadt in einen Erfahrungsaustausch treten. Unter dem Motto „Urbaner Raum – Bürgerraum“ fanden vom 13. bis 17. Oktober verschiedene Workshops und Veranstaltungen statt. Mit dabei unter anderem die Initiative Media Spree versenken!, das MietshäuserSyndikat und der Multikulturelle Nachbarschaftsgarten Neukölln.

Aus Barcelona beteiligten sich verschiedene Hausprojekte (Magdalenes und Can Masdeu) und Nachbarschaftsinitiativen (plataforma d’afectats en defensa de la barceloneta) an den Veranstaltungen und stellte ihre Projekte und Initiativen vor. Auf der Webseite des Diari de Barcelone gibt es einen hübschen Bericht der „Deutschen Kulturnachrichten“ zu der Veranstaltungswoche.

Besonders spannend war der Besuch im Stadtviertel Berceloneta…

Barceloneta ist eine ehemaliges Fischer- und Hafenviertel und hat die Modernisierung Barcelonas durch Olympia 1992 und Kulturforum 2004 bisher halbwegs unbeschadet überstanden. Anders als in Barcelona üblich gibt es hier noch einen hohen Anteil von Mieterwohnungen. Ein städtischer Erneuerungsplan will nun jedoch die relativ kleinteilige Eigentümerstruktur aktivieren und reizt mit Fördermitteln für den Einbau von Fahrstühlen. Voraussetzung dafür sind aber Grundstückszusammenlegungen und eine Änderung der bestehenden Grundrisse. Die Bewohner/innen befürchten dadurch eine Auflösung bestehender Mietverträge und die Umwandlung in Eigentumswohnungen. Mit einer vielfältigen Bandbreite an Aktivitäten – von der Unterschriftensammlung bis zur Hausbesetzung – wehrt sich die Nachbarschaft seit Monaten gegen die Umbaupläne. Als Zwischenerfolg wird von einigen die aktuelle Zusage des zuständigen Stadtrates gewertet, die Pläne zu überarbeiten. Doch die Initiative will keinen reformierten Umbauplan sonderen gar keinen. Die Auseinandersetzungen um preiswerten Wohnraum werden also auch in Barcelona in die nächste Runde gehen. Gala und den anderen Frauen der plataforma: Viel Glück, Ausdauer und Erfolg!

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