Jetzt ist es amtlich: Berlin hat doch einen internationalen Ruf. Dies jedenfalls schreibt Nils Michaelis in der taz nach eine Punkkonzert mit Jello Biafra: Punk-Präsident mit Haltung:
Das sollte Klaus Wowereit aufhorchen lassen. „Das erste Wort, das mir in den Sinn kommt, wenn ich an Berlin denke, ist Gentrifizierung.“ Der Mann, der diese Worte am Freitagabend im SO 36 sprach, ist ein Experte für klare Ansagen: Punkidol Jello Biafra war nach langer Zeit wieder in Kreuzberg zu Gast, diesmal mit seiner neuen Band The Guantanamo School of Medicine.
Die Äußerungen des Sängers und Politaktivisten dürften bei den Veranstaltern auf offene Ohren gestoßen sein, sehen sie sich doch gravierenden Verschiebungen in dem Kiez ausgesetzt, den Biafra Anfang der 80er-Jahre mit den legendären Dead Kennedys kennen gelernt hatte. Wenigstens hatte das Benefiz-Konzert der Toten Hosen zwei Tage zuvor die Kasse für die von Anwohnern geforderte Lärmschutzwand aufgebessert.