Hanau: Hauptsache hochwertige Wohnnutzung

Hanauer Mumie: Umriss des Dialoggebietes zum Stadtumbau

Anfang der Woche sollte so etwas stattfinden wie die Stunde der Wahrheit. Im Vergabeverfahren („Wettbewerblicher Dialog„) um die Auswahl des künftigen Investors für den Umbau der Hanauer Innenstadt stand die Präsentation der Überarbeitungen an den Entwürfen der letzten drei Bewerber auf dem Programm. Die Frankfurter Rundschau berichtete ausführlich mit einer Doppelseite über die nun vorliegenden Entwürfe: Knackpunkt FreiheitsplatzDrei sind noch dabei | Es wird Zeit zu entscheiden

Geplant ist ein umfassender Umbau eines großflächigen Innenstadtareals. Insgesamt geht es um eine Investitionsvolumen von 200 Mio. Euro und  zusätzlich 30 Mio. Euro an öffentliche Mitteln die für den ambitionierten Stadtumbauplan ausgegeben werden sollen. Neben den unvermeidlichen Einkaufszentren und verschiedenen Kultureinrichtungen ist auch ein hochwertiger Wohnungsbau geplant. Die von der Stadt und der kommunalen Baugesellschaft Hanau favorisierte Variante von Abriss und Neubau war auf heftige Kritik bei den Betroffenen gestoßen, die erst aus der Zeitung vom geplanten Abriß ihrer Wohnungen erfahren hatten.

Insbesondere die Bewohner/innen der Französischen Allee, einer Anfang der 1950er Jahre errichteten Siedlung, wollen den Abriss ihrer preiswerten Wohnungen nicht einfach so hinnehmen.

Mit Veranstaltungen, Flugblättern und Infotischen mobilisieren sie seit Monaten gegen die Aufwertungspläne. Stadt und Baugesellschaft argumentierten dabei unter anderem mit einer Wirtschftlichkeitsberechnung, der zu Folge die Kosten für eine Sanierung teurer als eine Neubebauung ausfallen würden. Dass diese Rechnung nur vor dem Hintergrund des angestrebten hochwertigen Wohnens für eine „vitale Zielgruppenmischung“ (Wettbeweblicher Dialaog: Handlungsschwerpunkt Wohnen) aufgeht, wird regelmäßig unterschlagen.

Auch wenn einzelne der Investitionsbewerber inzwischen ankündigen, vielleicht nun doch auch eventuell teilweise zu sanieren, statt abzureißen (Zurückhaltung bei Wohnungsplänen) – der Erhalt preiswerter Wohnungen steht nicht auf dem Programm.

Kein Wunder also dass sich der Mieterrat Französische Alle und die Innenstadt AG des Hanauer Sozialforums weitere Unterstützung organisieren: Soziologe rät Bewohnern zu Widerstand.

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