Berlins Mitte immer teurer

Bisher wurden Verdrängungs- und Aufwertungsdynamiken in Berlin oftmals mit den Modernisierungsarbeiten in den Sanierungsgebieten verbunden. Die aktuelle Zahlen des Berliner Wohnungsmartktberichtes zeigen, dass auch nach der Hochphase der Stadterneuerung die Mieten weiter steigen. So weisen die Sanierungsgebiete in Mitte und Prenzlauer Berg inzwischen durchschnittliche Angebotsmieten von 8 bis 9 Euro/qm (nettokalt) auf – das sind fast schon Münchener Mietpreise. In einer Kurzmeldung im Tagesspiegel wird dieser Trend wie folgt zusammengefasst „MIttelschicht wird Berlins Mitte zu teuer„.

In dem Beitrag wird die Frage angesprochen, ob es künftig genügend preiswerte Wohnungen für die vielen Haushalte mit geringen Einkommen geben wird. Die Antwort darauf müsste bezogen auf die zentralgelegenen Altbauquartiere verneint werden. Denn selbst für Mittelschichtshaushalte wird es in diesen Bereichen eng. Hartmut Häußermann von der Humboldt-Universität Berlin wird wie folgt zitiert:

Haushalte mit mittleren Einkommen (werden) an den Rand der Stadt gedrängt, weil die Mitte attraktiv für luxuriöse Wohnanlagen (ist).

Nur noch mal zur Erinnerung: eines der zentralen Sanierungsziele in den Sanierungsgebieten war der „Erhalt der Zusammensetzung der Sozialstruktur“. MIttlerweile hat der Verdrängungsdruck selbst die MIttelklasse erreicht. 15 Jahre Stadterneuerung in Ostberlin sind also leider keine reine Erfolgsgeschichte.

Ein Gedanke zu „Berlins Mitte immer teurer

  1. Seit Jahren schleichen sich die Mieten nach oben. Nicht nur in Mitte und nicht nur in Ostberlin.
    Wir haben noch zu DM Zeiten eine Wohnung gesucht. Diese waren in den guten Bezirken wie Wilmersdorf, Schargendorf, Zehlendorf mit 800 – 1000 DM zu teuer für uns. Heute zu Euro Zeiten haben wir uns die gleichen Wohnungen angesehen und mußten feststellen das diese heute 800 – 1000 Euro kosten. Es bleiben besonders für Familien bald nur noch Bezirke wie Marzahn, Märkisches Viertel oder Gropiusstadt.
    Von Erhaltung der Sozialstruktur kann keine Rede sein.

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