Berlin: Gentrification doch kein Tabu

Während Gentrification die hiesigen Debatten oftmals polarisiert und sogar als Provokation empfunden wird, ist der Gebrauch der Vokabel im englischen Sprachgebrauch von einer großen Selbstverständlichkeit geprägt. Ein schönes Beispiel für den affirmativen Gebrauch des Gentrificationbegriffs bietet die Immobilienbeilage der New York Times: Grate Homes and Destination. Unter der Rubrik International Real Estate findet sich die Beschreibung für ein Verkaufsobjekt in der Kreuzberger Katzbachstraße. Gleich im ersten Absatz heißt es:

Kreuzberg, a fashionable neighborhood on the western side of the Berlin Wall in the heart of the unified city, is home to students, artists and young families. This historically Turkish immigrant neighborhood has in recent years undergone a gentrification process; there are upscale shops and a diverse array of restaurants, as well as a newly renovated market hall specializing in regional and organic foods.

… und da soll noch mal behauptet werden, Gentrification sei ein Schimpfwort. Zumindest im konkreten Fall der Katzbachstraße zahlt sich die Aufwertung regelrecht aus. Die 165 qm Wohnung soll für über eine halbe Million Dollar verkauft werden – das sind mehr als 400.000 Euro.

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