Am Wochenende fanden unter dem Titel „united we stay“ die „Freiraumaktionstage“ in Berlin statt. Mehre Tausend beteiligten sich an der Demonstration. Im Zentrum der medialen Berichterstattung standen mal wieder die Rangeleien am Rande der Proteste. Hier eine kleine Übersicht:
Morgenpost: Ausschreitung bei Demo. Randalierer kippen in Berlin Polizeiwagen um
Berliner Zeitung: Andreas Kopietz referiert in seinem Beitrag die ursprünglichen Ziele der Demonstration, seine Bilanz des Wochendes fällt jedoch recht einseitig aus: „Feuer, Steine, Scherben“
Tageszeitung: In der taz zeigt sich Svenja Bergt enttäuscht von der linken Szene in Berlin. Noch im Vorfeld schrieb sie mit viel Wohlwollen über das neue Demonstrationskonzept „Ein buntes Fest ersetzt den schwarzen Block„. Alles hätte so schön werden können, doch am Ende dann doch wieder „Vorne Block, hinten Clowns“ und „Gewalt, die dem Anliegen schadet“
Tagesspiegel: Nach dem Buttesäure-Anschlag auf mehrere Bars in Friedrichshain fragt der Tagesspeigel: Was ist los im Simon-Dach-Kiez? Werner van Bebber gibt in seinem Beitrag eine Antwort und sieht in den Ausschreitungen vom Wochenende das Werk von Raubtier-Anarchisten,
In seinem Kommentar Da braut sich was zusammen lässt uns Gerd Nowakowski an seiner Sicht der Dinge teilhaben. Mit Verweis auf die Entwicklungen in Prenzlauer Berg werden Verdrängungsprozesse auch von ihm nicht völlig von der Hand gewiesen – aber irgendwie sei alles nur halbso schlimm und nur die Linke habe das noch nicht richtig begriffen:
Verdrängung können auch Sanierungssatzungen oder Quartiersmanagement nicht ganz verhindern. Aber sie sorgen dafür, dass Mieter dieser Aufwertung nicht hilflos ausgesetzt sind. Dieser Realität aber verweigert sich eine Linke, die sich mit Hausbesetzerpathos und Wagenburgromantik am autonomen Lagerfeuer wärmt.