Boston: „Making our neighborhood a better place“

Jetzt neu: Antigentrification Pocket Jammer

Jetzt neu: Antigentrification Pocket Jammer

Einen hübschen Artikeln zu kleinen Alltagsgemeinheiten im Anti-Gentrification-Kampf gibt es auf dem Blog von Con Chapman zu lesen: Boston Artists Fight Gentrification, One SUV at a Time. Das relativ zentral gelegene Bostoner Leather District durchläuft gerade eine Phase der Revitalisierung, die Touristen ebenso wie die besserverdienden Suburbaniten in die Stadt lockt. Insbesondere die dort seit vielen Jahren ansässigen Künstler/innen befürchten ob dieser Attraktivität steigende Mieten und Wohnkosten.

“A bunch of fat suburbanites driving up rents and crowding creative people out of the little cafes and bistros that we’ve supported since, like forever.”

Künstler/innen und andere Bewohner/innen haben sich zu einer Aktionsgruppe zusammengeschlossen um dieser Entwicklung Einhalt zu gewähren und spielen allabendlich “guerilla tour guides”. Hinter dem Konzept verbirgt sich der simple Ansatz, durch falsche Wegbeschreibungen ungebeten Gäste aus dem Gebiet zu bannen. Insbesondere die großkalibrigen Vorstadtwagen (SUV) werden besonders gern zurück in die Vororte geschickt. Einziges Ausstattungsutensil: einen kleiner Störsender (pocket gps jammer), um die Routenplaner der Fahrzeuge kurzzeitig außer Gefecht zu setzen. Und so sieht “guerilla tour guides” in Aktion aus:

“guerilla tour guides” in Bostons Leather Destrict:

A Saturday night finds Kati and her friend Dalton Patterson, a free-lance writer, patrolling the streets looking for clueless couples trying to find the latest hot restaurant they’ve read about in Boston, the glossy city magazine for those who don’t live in the city.

“Excuse me,” a man calls out as he rolls down the window of his Cadillac Escalade.

“We’re trying to find Endive–it’s supposed to be around here somewhere.” “Hmm,” Kati says, with a knowing look at Dalton.  “What’s the best way to get these people to the restaurant on time?”

As she stalls for time, Dalton scans the windshield for some hint of where the two couples in the car have come from.  He spots a sticker that says “Muncipal Waste Permit – Town of Wellesley”, a suburb fifteen miles to the west.

“I know,” he interjects.  “You want to get on 93 North, so take a left here, get on Atlantic Avenue, and follow the signs to the Zakim-Bunker Hill bridge,” which leads cars out of town to suburbs on the North Shore.

“Are you sure about that?  It’s supposed to be in the Leather District,” the man says.

“Well, the Leather District actually extends north all the way to Peabody,” Dalton says.

“Yes,” Kati adds.  “They call their sports teams the Tanners, it’s so–leathery up there.”

The man seems dubious, but his GPS isn’t working due to a jamming device that Dalton keeps in his jacket pocket.

“Okay, well–thanks very much,” the woman in the passenger seat says.  “You’d better do what they say, honey,” she says to the driver.  “You’re always getting us lost.”

As the SUV drives away, Kati and Dalton exchange high-fives.  “Making our neighborhood a better place,” Kati says, and Dalton finishes her sentence for her.

Un da soll noch mal behauptet werden, Anti-Gentrification-Positionen würden sich nicht um eine Verbesserung der Nachbarschaftsqualität kümmern.

3 Gedanken zu „Boston: „Making our neighborhood a better place“

  1. Diese Jammer haben allerdings zwei entscheidende Nachteile: erstens sind sie immer noch relativ teuer und zweitens mit ziemlicher Sicherheit hierzulande illegal, richten sie sich doch genau wie die Handy-Jammer gegen systemrelevante Produkte, die einen entscheidenden Beitrag zur Verblödung der Massen leisten.

    Gibt es übrigens schon Jammer gegen Twittern?

  2. Inwiefern leisten Navigationssysteme denn bitte einen entscheidenden Beitrag zur Verblödung der Massen? Weil der Bürger das Kartenlesen verlernt? Dann leisten wahrscheinlich Emails und das Posten von Kommentaren in Blogs dasselbe weil man verlernt handschriftliche Briefe bzw. Leserbriefe zu schreiben…. So ein Blödsinn.

  3. Insofern, als sie die Menschen einlullen, ruhigstellen, vom Wesentlichen ablenken und zu hirnlosen, aber zufriedenen Konsumenten machen. Und wenn Sie nicht mehr merken, wie überflüssig und lächerlich solche Spielzeuge sind, dann hat es funktioniert.

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