Berlin: Steigende Mieten trotz Finanzkrise

Ein Beitrag in der aktuellen Ausgabe des Berliner Tagesspiegel berichtet über die widersprüchlichen Auswirkungen der Finanzkrise auf den Berliner Wohnungsmarkt. Im Artikel „Mieten steigen trotz leerer Wohnungen“ wird von einer ‚Marktstarre‘ des Immobilienmarktes gesprochen – die Mieten steigen dennoch:

Die Finanzkrise hat den Berliner Immobilienmarkt fest im Griff: Von „Marktstarre“ spricht der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, weil die Zahl der verkauften Immobilien sank und sich der Umsatz im vergangenen Jahr halbierte. Wegen der geringen Nachfrage fallen auch die Preise – um bis zu 50 Prozent. Für die Mieter in der Stadt gibt es deshalb aber keine Entwarnung. (…)

In schlechten Lagen geraten die Preise von Wohnhäusern besonders stark unter Druck: „In einfachen Lagen sind die Preise um bis zu 50 Prozent gefallen“, sagte Roman Döbele, Vorstandsvorsitzender des Berliner Immobilienunternehmens Grüezi Real Estate. Das gelte etwa für Wohnhäuser in Neukölln, die vor eineinhalb Jahren für 1000 Euro pro Quadratmeter gehandelt wurden – und heute nur noch für 500 bis 700 Euro. In guten Innenstadtlagen seien die Preise „nur um etwa zwanzig Prozent“ gesunken. Stefan Kiehn von der Fondsgesellschaft Herkules Grundbesitz beobachtet, dass auch „intakte Mietshäuser“ teilweise für weniger als 400 Euro pro Quadratmeter auf den Markt geworfen werden.

In den letzten Jahren wurde immer wieder behauptet, die steigende Kaufpreise seien verantwortlich für die steigenden Mieten. Nun zeigt sich, dass die Mietpreise selbst unter Bedingungen einer Immobilienkrise steigen.

… nach Angaben des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) steigen die Mieten unaufhaltsam: um 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Berlin betrage 5,75 Euro je Quadratmeter im Monat – fast einen Euro mehr als im Jahr 2001.

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