Berlin: Mieten bleiben Thema

Die Diskussionen um die Mietentwicklungen in der Stadt begleiten die lokalpolitische Berichterstattung Berlins seit Monaten. Seit dieser Woche gibt es einen Newsletter steigenden mieten stoppen“. Im der ersten Ausgabe heisst es:

Hinter steigenden Mieten steht das Interesse des Immobilienkapitals an hohen Profiten, die Politik schafft die Rahmenbedingungen, die diese hohen Profite ermöglichen. Und so wie die aktuell massiv steigenden Mieten gesellschaftliche Wurzeln haben, wird breiter und vielfältiger Widerstand die Umkehr dieser Entwicklung durchsetzen: Billige und gute Wohnungen für Alle statt hohe Profite für die Immobilien-Besitzer_innen!

Aboniert werden kann Newsletter, der ein- bis zweimal monatlich erscheinen soll mit einer Mail an bfa-mietenstop@riseup.net.

Doch längst sind es nicht nur Protestinitiativen, Sozialverbände und Mieterorganisationen, die eine Wende der Berliner Wohnungspolitik fordern. Und auch der Ton der Debatte verschärft sich:

So sprach der sonst eher nicht für seinen polarisierenden Argumentationsstil bekannte Sprecher des Berliner Mietervereins, Hartmann Vetter gegenüber dem Berliner Tagesspiegel von einem „Hirngespinst“ weiterhin anzunehmen, es gebe genügend bezahlbare Wohnungen in Berlin. Die Stadt zerfalle immer stärker in trendige Kieze und absteigende Viertel so Hermann Vetter.

Einem Bericht in der Tageszeitung junge welt zufolge warnen inzwischen selbst die Wirtschaftslobbyisten der Industrie- und Handelskammer (IHK) vor den Folgen der Mietpreisexplosion. »Während Objekte in der Innenstadt gefragt sind, werden Außenbezirke abgehängt. Aus Immobiliensicht ist Berlin wieder geteilt, doch statt Ost und West lautet der Gegensatz nun innen und außen«.

Und auch die Maklerverbände schlagen Alarm. Ebenfalls in der jungen welt wird eine Studie des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) zitiert nach der Berliner Haushalte inklusive der Betriebskosten inzwischen bis zu 41 Prozent des Einkommens für die Wohnkosten ausgeben. Im Durchschnitt betrage die Mietbelastung 29 Prozent der Bezüge und liegt damit deutlich über der Quote in den als teuer geltenden Städten Frankfurt (22 Prozent) und München (20 Prozent). Vor allem in den Innenstadtbezirken ziehen die Mieten an. Die höchste durchschnittliche Mietbelastung wurde in Friedrichshain/Kreuzberg mit 35 Prozent des Nettohaushaltseinkommens festgestellt, gefolgt von Mitte mit 33,5 Prozent. Mit bis zu 8,50 Euro weisen Charlottenburg-Wilmersdorf, Prenzlauer Berg und Mitte die höchsten Quadratmeterpreise aus.

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