Berlin: Diskriminierung bei der Wohnungsvergabe

In der aktuellen Ausgabe der Berliner Zeitung gibt es einen Artikel zu einer sozialwissenschaftlichen Studie, die die diskriminierende Vermietungspraxis von Berliner Wohnungsververwaltungen gegenüber türkischen Wohnungsbewerberinnen untersucht hat: „Mietvertrag nur für Deutsche„. Die Soziologin Emsal Kilic von der Humboldt-Universität hat für ihre Diplomarbeit hunderte Bewerbungsschreiben an Wohnungsverwaltungen in Wilmersdorf und Neukölln geschreiben um deren Vermietungsverhalten gegenüber türkischen Wohungssuchenden zu analysieren:

„Die Reaktionen der Vermieter reichten von unterschwelliger Feindseligkeit bis zu offensichtlicher Ablehnung“, sagt Emsal Kilic. Für viele Nichtdeutsche seien diese Reaktionen längst ein „alltägliches selbstverständliches Phänomen“. Als „klare Form von Diskriminierung“ bezeichnete der Stadtsoziologe Hartmut Häußermann das Ergebnis der Studie. Der Professor hatte die Studie betreut.
Häußermann sagt, oft würden Hausverwalter und Vermieter das Argument vortragen, ihre Mieter wollten keine Migranten als Nachbarn und die Vermieter müssten ihre Mieter zufriedenstellen. „Offenbar müssen diese Mitarbeiter besser geschult werden, damit sie ihre Vorurteile abbauen“, sagte Häußermann.

Die Wohnungswirtschaft in Berlin streitet diesen Vorwurf erwartungsgemäß ab. Interessant sind allenfalls die Begründungen:

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Frankfurt: Geschichte wird gemacht! (Veranstaltungshinweis)

Im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Unternehmen Stadt Übernehmen„, die vom Arbeitsschwerpunkt Stadt und Raum (ASSR) der BUKO organisiert wird, findet am Donnerstag in Frankfurt/Main eine Podiumsdiskussion statt.

„Geschichte wird gemacht! Neoliberale Stadtentwicklung und städtische Gegenbewegungen“
Donnerstag, 03.12.2009 * 19:30,
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt/Main
Podiumsdiskussion mit: Wolf Wetzel, Petra, Michael Wilke, Rolf Engelke und Klaus Ronneberger sowie den AktivistInnen der BI „Ratschlag Campus Bockenheim“ und der „Innenstadt AG des Hanauer Sozialforums“

In der Ankündigung heisst es:

Stadtentwicklungsgeschichte ist nicht nur eine Geschichte der Herrschenden und ihrer Modelle, sondern immer auch ein Ergebnis von Erfolgen und Niederlagen sozialer, kultureller und politischer Gegenbewegungen. Da städtische Protestbewegungen immer in Auseinandersetzung mit den städtischen Strukturen und Politiken entstehen, wollen wir die jüngere Geschichte der Frankfurter Stadtentwicklung mit der ihrer Gegenbewegungen kreuzen und so die Dynamiken des Widerstandes ausgraben.

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