Berlin: Warnhinweis zur Verdrängungsgefahr

Erst vor ein paar Wochen verunsicherte ein gut gefälschtes Einladungsschreiben einer Immobilienfirma die Bewohner/innen der Choriner Straße in Prenzlauer Berg:  „Luxuswohnprojekte verunsichern die Nachbarschaft„.

Die vorgeblichen Eigentümer des Luxuswohnprojektes Choriner Höfe, luden die Bewohner/innen der Umgebung nicht nur zum Sektempfang auf die Baustelle ein, sondern boten den weniger gut Betuchten auch noch gleich eine Vermittlung von Wohnungen am Stadtrand an und schlugen vor, einen öffentlichen Platz in eine geschützte und umzäunte  Spielanlage zu verwandeln…. Der Erfolg der Fälschung – viele Anwohner/innen waren zunächst empört und schockiert – ist vor allem auf die Realitätsnähe der in dem Schreiben formulierten Perspektiven zurückzuführen.

Die Prenzlauer Berg Nachrichten haben nun die nächste „Fälschung“ in Zusammenhang mit den Choriner Höfen aufgedeckt. Ein modifiziertes Verkehrschild gegenüber des Bauprojektes warnt nun vor der Verdrängung: „Achtung, Rauswurf!„.

"Achtung, Rauswurf!" Warnhinweis in Prenzlauer Berg (via. Prenzlauer Berg Nachrichten)

"Achtung, Rauswurf!" Warnhinweis in Prenzlauer Berg (Bild via Prenzlauer Berg Nachrichten)

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Berlin Prenzlauer Berg: „Zeit zu gehen“

Erst am Wochenende habe ich über das Ende des Knaack-Clubs und die Reprivatisierung des Hirschhofs gebloggt. In der Montagsausgabe der Berliner Zeitung wird der Abschied der Musik- und Partyszene aus dem Aufwertungsgebiet Prenzlauer Berg sogar mit einem Aufmacher auf der Seite Drei gewürdigt: „Mach`s gut, Prenzl Berg. Immer mehr Clubs flüchten aus dem früheren Szenebezirk„.

Die Partyszene ist auf der Flucht aus Prenzlauer Berg, und meistens sind Klagen wegen Ruhestörung dafür die Ursache. (…) „Zeit zu gehen“, hieß es knapp, als der Magnet von der Greifswalder Straße wegzog. Die Interessen von Vermieter und Club-Betreiber ließen sich in diesem bürgerlichen Viertel nicht länger vereinbaren.

Der Magnetklub ist bereits  nach Kreuzberg umgezogen, der Knaack-Club wird ihm wohl noch dieses Jahr folgen.

Mittlerweile kämpft hier nahezu jeder Club, dessen Sound den Geräuschpegel einer Eisdiele überschreitet, mit Klagen der Nachbarn, auch solche Institutionen der Gegend wie Duncker, Wohnzimmer, Kulturbrauerei oder Zum Schmutzigen Hobby. Fast immer geht es um Lärmbelästigung.

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