Berlins 14tägig erscheinenden Veranstaltungsblätter zitty und tip haben ein Gutes: ihren Erscheinungsrhythmus. ZehnTage nach der Räumung kräht eigentlich kein Hahn mehr nach der Liebigstraße – aber die tip hat zwischen einem Schwerpunkt über Hunde in der Stadt und einer Drogen-Reportage noch mal das Thema der Liebigstraßen-Räumung aufgegriffen: Der Stadtsoziologe Andrej Holm über „Liebig 14“.
Die Fragen bewegten sich so ziemlich im Mainstream der Debatte der letzten Woche: Statt einer wohnungs- und stadtpolitischer Einordnung ging es auch hier eher um die Legitimation der Räumung: War die Liebig 14 überhaupt ein echtes Stück Subkultur oder haben die da nur gewohnt? Waren sich die Bewohner/innen zu fein nach Weißensee zu ziehen? Lassen sich mit eingeschlagenen Schaufensterscheiben Unterstützer/innen gewinnen.
Unter den Fragen auch ein echter Klassiker der Gentrification-Debatte:
tip: Wieviel Kiezkonservatismus steckt in der Gentrifizierungsdebatte? Frei nach dem Motto: Alles soll so bleiben, wie es war.
Aber natürlich will ich mich gar nicht über die Fragen beschweren, immerhin hatte ich die Gelegenheit, am Ende des Gespräches das Gespenst eines stadtpolitischen Protestes an die Wand zu malen.
Das ganze Interview gibt es gleich hier: