Kleinräumige Aufwertungen in Kreuzberg

In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung Jungle World gibt es ein ausführliches Interview mit dem Stadtplaner Sigmar Gude von topos über die Ergebnisse der jüngsten Sozialstudien zu Kreuzberg: „Noch immer wird man als Krawattenträger in Kreuzberg 36 komisch angeschaut“.

Demnach weisen die Sozialstrukturen eine große Konstanz auf. „Es findet weder eine Verslumung statt, noch kommt es zu solch enormen Aufwertungs­tendenzen wie am Prenzlauer Berg.“ Dennoch wurden erhebliche Mietsteigerungen festgestellt:

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Luxus, Komfort, Sicherheit

Auf Indymedia gibt es einen ausführlichen Artikel zu den Car-Lofts in der Reichenberger Straße in Berlin Kreuzberg: Berlin: Luxus-Auto-Lofts in Kreuzberg. Neben einer ausführlichen Beschreibung des skurilen Wohnprojektes gibt es eine Einordnung der Luxuswohnungen in die allgemeinen Aufwertungsentwicklungen Kreuzbergs und eine Darstellung des bisherigen Protestes:

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Berlin: Gentrification doch kein Tabu

Während Gentrification die hiesigen Debatten oftmals polarisiert und sogar als Provokation empfunden wird, ist der Gebrauch der Vokabel im englischen Sprachgebrauch von einer großen Selbstverständlichkeit geprägt. Ein schönes Beispiel für den affirmativen Gebrauch des Gentrificationbegriffs bietet die Immobilienbeilage der New York Times: Grate Homes and Destination. Unter der Rubrik International Real Estate findet sich die Beschreibung für ein Verkaufsobjekt in der Kreuzberger Katzbachstraße. Gleich im ersten Absatz heißt es:

Kreuzberg, a fashionable neighborhood on the western side of the Berlin Wall in the heart of the unified city, is home to students, artists and young families. This historically Turkish immigrant neighborhood has in recent years undergone a gentrification process; there are upscale shops and a diverse array of restaurants, as well as a newly renovated market hall specializing in regional and organic foods.

… und da soll noch mal behauptet werden, Gentrification sei ein Schimpfwort. Zumindest im konkreten Fall der Katzbachstraße zahlt sich die Aufwertung regelrecht aus. Die 165 qm Wohnung soll für über eine halbe Million Dollar verkauft werden – das sind mehr als 400.000 Euro.

Berlin: Der Aufwertungszirkel

Eigentlich sind Meldungen über längst Bekanntes keine Zeitungsartikel wert, doch der Tagesspiegel in Berlin erinnert uns dankenswerter Weise in seiner aktuellen Ausgabe an eine unbeliebte Tatsache: Wohnen wird teurer. Zitiert wird diesmal eine Studie von Jones Lang LaSalle (JLL), die ein sogenanntes „Residential City Profile Berlin“ vorgelegt haben. Allein in den letzten sechs Monaten seien die Mieten in Berlin um 2,5 Prozent gestiegen. Doch interessant ist nicht nur der Fakt der Preissteigerungen, sondern deren raum-zeitliche Entwicklung. Die Geographie der Aufwertung in Berlin lässt sich für die vergangenen 18 Jahre als fast geschlossener Kreis über den Innenstadtbezirken darstellen…

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Die positiven Seiten der Aufwertung

In den Diskussionen rund um das Thema Gentrification taucht immer wieder die Frage nach den positiven Effekten der Aufwertung auf. Auch in den Diskussionen hier im Blog gibt es entsprechende Bezugnahmen. Ich werde es leider nicht schaffen, auf alle Kommentare direkt zu antworten, freue mich aber über die anregenden Debatten zu den Beiträgen. Mit der Schnelligkeit des Mediums noch nicht ganz vertraut, werde ich aber nach und nach versuchen, einzelne Fragen und Argumente in späteren Blogbeiträgen aufzugreifen.

Doch zurück zur Frage nach den positiven Seiten: Aus einer oberflächlichen Perspektive können sicherlich die Wiederherstellung der historisch mehr oder minder wertvollen Bausubstanz und die Beseitigung städtebaulicher Defizite benannt werden. Doch wie fast alle Entwicklungen in der Stadt sind auch Aufwertungsmaßnahmen soziale Prozesse und sollten nach ihren sozialen Auswirkungen hinterfragt werden.

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Media Spree. Treffer! Versenkt?

In den Berliner Medien und auch bundesweit war es in der vergangen Woche d a s Thema der Berliner Stadtpolitik: Media Spree – oder besser, das Bürger/innenbegehren zur Beschränkung der Investorenpläne bei der Entwicklung der Spreeuferzone in Kreuzberg/Friedrichshain. Nicht nur das Stadtmagazin zitty [1 | 2 | 3] berichtete, sondern auch im Tagesspiegel, der Berliner Morgenpost und der Berliner Zeitung waren längere Beiträge zu finden. Sogar die Frankfurter Rundschau hat sich des Themas mit einem ganzseitigem Artikel angenommen. Was das ganze mit Gentrification zu tun haben soll, gibt es hier nachzuhören.

Glückwunsch der Initiative Mediaspree Versenken! und den vielen anderen, die mit ihrer Stimme zum Erfolg der Abstimmung beigetragen haben. Doch wie wird es jetzt weitergehen?

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