Dresden: „… ein bisschen Mainstream“ in der Neustadt

Die Frage, ob es auch in ostdeutschen Städten Gentrification gibt, lässt sich zumindest für die Dredner Neustadt relativ eindeutig beantworten: Ja. Gleich auf mehreren Veranstaltungen im Januar wurde und wird das Thema aufgegriffen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen organisierte in der vergangenen Woche einen Diskussionsabend „Gentrification – städtische Konflikte um Aufwertung und Verdrängung“ und für kommenden Sonntag (30.01.2011) lädt  ein Buchhändler aus der Luisenstraße  zu einer Gentrification-Lesung „Wem gehört die Stadt? Gentrifizierung – Schicksal und Chance” ein.

Im Dresden-Fernsehen, einem lokalen Medienprojekt, gab es aus diesem Anlass eine kurze Reportage: „Wie verändert sich die Dresdner Neustadt?

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=NWli04yL360]

Weiterlesen

Dresden: Sanfte Verdrängung in der Neustadt?

In der aktuellen Ausgabe der ZEIT gibt es einen längeren Beitrag zu den Aufwertungsdynamiken in Dresden Neustadt: „Sanfte Umwälzungen„. Im Artikel wird ein widersprüchliches Bild der Entwicklungen gezeichnet.

Auf der einen Seite die typischen Beschreibungen eines Gentrification-Prozesses (Erneuerung, Verdrängung und Wandel des Nachbarschaftscharakters): Die Protagonistin der Erzählung – eine 71 jährige Dame, die ihr Leben lang in der Neustadt wohnte – musste gerade wegen einer Mieterhöhung ausziehen. Eine Gewerbetreibende beklagt sich über die Verdoppelung der Ladenmiete. Bioläden, Cafes mit Kinderecken und Spielplätze haben die ehemalige ‚Bronx von Dresden‘ in ein Familieneldorado verwandelt. Der Sanierungsstand der einst zum Abriss vorgesehen Altbauten liegt bei über 90 Prozent.

Auf anderen Seite präsentiert der Artikel die angesichts der aufgegriffenen Beispiele überraschende Einschätzung eines sanften Umbruchs:

(Die Dresdner Neustadt) werde »sanft« gentrifiziert, sagt Jan Glatter von der TU Dresden, ein Geograf, der den Wandel des Viertels seit Jahren wissenschaftlich untersucht.

Weiterlesen