Im bisher multikulturell geprägten Szeneviertel Kensington Market in Toronto vollziehen sich aktuell in geradezu klassischer Weise Aufwertungsprozesse im Gewerbebereich. Neben den Wohnungsmarktdynamiken und Verdrängungsprozessen zählt die Ausfwertung des Nachbarschaftscharakters zu den zentralen Merkmalen von Gentrificationprozessen. Kensington Market erlebt gerade eine Professionalisierung und Kommerzialisierung der Gewerbestruktur: statt Kunsthandwerk und Szenekneipen gibt es künftig Spezialitätengeschäfte und Edelrestaurants. Die neuen Geschäfte zahlen etwas mehr als doppelt so hohe Mietpreise. Angesichts von fünf Neueröffnungen in den letzten Monaten fragt Deirdre Kelly in globeandmail.com in ihrem Beitrag The new kings of Kensington: can the bohemians hold off the barbarians of gentrification any longer?
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Toronto: Back to the City
Gentrificationprozesse werden meist als die Rückeroberung der lange Zeit vernachlässigten Innenstadtviertel durch die Mittelklasse beschrieben. Alan Ehrenhalt beschreibt diesen Trend in eine Artikel im The New Republic als „demografische Invasion“. Auch auf der Webseite Torontoist wird das Thema aufgegriffen: Inverting the City of Neighbourhoods. Im Artikel heisst es:
In Chicago, Atlanta, Washington, and elsewhere, the poor, minorities, and immigrants are being pushed to the outskirts while the affluent—and, in this context, overwhelmingly white—professional class colonizes the downtown core.
Das etablierte Centre for Urban and Community Studies in Toronto veröffentlichte kürzlich eine beeindruckende Studie zu den soziodemographischen Umbrüchen im Zeitraum 1970 bis 2000 (Text | Karten).