Potsdam: Ausgrenzung und Banalisierung

Ein deutliches Beispiel für eine verfehlte Stadtentwicklungspolitik bietet die Landeshauptstadt Potsdam. Als eine der wenigen boomenden und wirtschaftlich erfolgreichen Städte in Ostdeutschland zeigt Potsdam die typischen Verwerfungen eines kapitalistischen Wohnungsmarktes relativ unverstellt.

Auf der einen Seite steigende Mieten und drohende Versorgungsdefizite für ärmere Haushalte – auf der anderen Seite unglückliche Reiche, die infolge der fortgesetzten Aufwertung einen Verlust an Vielfalt und Lebensqualität bemängeln. Ausgrenzung, Exklusion, Banalisierung und Kommerz –  in Potsdam sind es zwei Seiten ein und der selben Medaille.

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Potsdam: Demonstration für Freiräume

Zu Morgen,  Samstag, den 06. Juni um 15 Uhr wird in Potsdam zu einer Demonstration „Lebensräume statt Preußenträume“ aufgerufen: Treffpunkt ist der Hauptbahnhof. Im Aufruf heisst es:

Am 6. Juni startet ab 15 Uhr vom Hauptbahnhof Potsdam erneut eine Demonstration für mehr Freiräume und eine – für alle – lebenswerte Stadt. Das Problem ist unverändert, dass Motto ähnlich. Anstelle von „Freiräume statt Schlossträume“ heißt es diesmal „Lebensräume statt Preußenträume“. Für die OrganisatorInnen, eine breites Bündnis von Potsdamer Projekten und Initiativen, steht der Begriff „Preußenträume“ sinnbildlich für die Politik in dieser Stadt. Große Anstrengungen sind fast ausschließlich bei so genannten Prestigeobjekten, die Potsdam zu ausstrahlenden Glanz verhelfen sollen, zu erkennen. Bei Problemen wie steigenden Mieten oder verschwindenden Kultureinrichtungen etc. wird hingegen so getan, als ob es quasi naturgesetzliche Abläufe seien, die wir einfach so hinzunehmen hätten.

Potsdam: Kritik an der Aufwertung Ost

HalloPotsdamIn Postdam, der Landeshauptstadt Brandenburgs wird zur Zeit die Zeitung „Hallo Potsdam“ (download als pdf) verteilt. Aus dem Spektrum von Jugendinitiativen, Freiraumbewegungen und linken Projekten initiiert, setzt sich die Zeitung grundsätzlch mit der aktuellen Stadtentwicklung Potsdams auseinander und will den Bewohner/innen ein Medium an die Hand zu geben, die eigenen Interessen besser zu artikulieren. Natürlich gibt es auch eine dazugehörige Webseite „Hallo Potsdam“. Dort heisst es: Weiterlesen

„Am liebsten würde ich wegziehen“ – Endstation Großsiedlung?

Gentrification und Verdrängung werden meist in innerstädtischen Altbauviertel verortet. Insbesondere dann, wenn große Teile der Innenstadt von solchen Aufwertungsprozessen erfasst werden, sind Wohnungssuchende auf preiswerte Wohnungsbestände in den Großsiedlungen angewiesen. Ein Radiofeature bei Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich mit den Situationen in Großsiedlungen: „No Future – Das Leben in deutschen Großstädten“ [direkt hören (mp3)].

Mit Beispielen aus Potsdam Drewitz, Berlin Kottbusser Tor und Brauchschweig-Weststadt werden sehr unterschiedliche Stimmungen aus drei Plattenbauquartieren  eingefangen. Insbesondere die Stimmen aus Potsdam Drewitz und Braunschweig-Weststadt belegen, dass insbesondere Wohnsiedlungen am Stadtrand  problematische Entwicklungstendenzen aufweisen und zum Abschieberaum für Einwander/innen und aus den Innenstädten Verdrängten werden. Langfristig – so das Fazit des Beitrages – wird nur eine gesamtstädtische und soziale Wohnungspolitik die Probleme der Großsiedlungen lösen… Weiterlesen