Berlin: Veranstaltungen zum Kollwitzplatz

Vor einem Monat wurde die Austellung „15 Jahre Stadterneuerung Kollwitzplatz 1993 – 2008“ eröffnet. Zum Auftakt gab es erste Diskussionen um die Einschätzung der Sanierungsergebnisse. In den nächsten Tagen werden weitere Veranstaltungen stattfinden.

Freitag, 24.04. | 18.00 Uhr | Kolle – wat haste dir verändert
Soziale Stadterneuerung und soziokultureller Wandel aus Sicht von alteingesessenen und neuen Bewohnern, Gewerbetreibenden und Aktiven des Quartiers.

Montag, 27.04. | 18.00 Uhr | Ergebnisse von 15 Jahren Stadterneuerung Kollwitzplatz, Stadtstruktur – Sozialstruktur, Stadtteil zwischen Aufwertung und Gentrifizierung – Fakten und Meinungen

Alle Veranstaltungen finden im Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228 statt.

Berlin: Wertvoll ist nicht sozial

In einer Pressemitteilung des Verbandes Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen  (BBU) wird den landeseigenen Wohnungsunternehmen eine wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung bescheinigt: „Städtische Wohnungsunternehmen für Berlin immer wertvoller„. BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burghardt will morgen auf der Jahrespressekonferenz die aktuellen Bilanzzahlen vorstellen und freut sich schon jetzt für die öffentliche Wohnungsunternehmen:

„Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind in hervorragender Form. Zu diesen guten Zahlen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann man sie beglückwünschen.“ Weiterlesen

Berlin: Yuppies, Junkies, Steigende Mieten

http://www.antiberliner.de/

http://www.antiberliner.de/

Kürzlich erschien die aktuelle Ausgabe der von der Antifaschistischen Linken Berlin unterstützte Zeitschrift „Der Antiberliner„. Zum bunten Kaleidoskop der Themen diesmal auch eine Artikel zum Thema Stadtentwicklung und Wohnungspolitik am Beispiel Kreuzbergs, den zu schreiben ich angefragt wurde: „Yuppies, Junkies, Steigende Mieten„. In Berlin liegt die Zeitung in vielen Kneipen und Buchläden aus, für alle anderen gibt es den Beitrag hier in der elektronischen Fassung (ausführliche Fassung folgt  unten).

Berlin Kreuzberg, zuletzt wegen steigender Mieten und exklusiver Bauprojekte in die Schlagzeilen geraten, ist aktuell Schauplatz eines typischen Protestdilemmas: Nachbarschaftsinitiativen fordern nach der Schließung eines Druckraumes in der Dresdener Straße die Ausgrenzung der Drogenszene aus dem öffentlichen Raum und eine Verschärfung der Polizeiarbeit. Linke Gruppen und Sozialinitiativen rufen zu Kundgebungen gegen diese Verdrängungspolitik auf und in der Berliner Medien wird aus dieser Auseinandersetzung ein „Kampf zwischen Yuppies und Junkies“. Dass es sich bei der Bürgerinitiative um Yuppies oder überhaupt Besserverdienende handelt, darf bezweifelt werden. Richtig erscheint es mir dennoch, die Proteste gegen die Drogenszene vor dem Hintergrund von Aufwertungsdynamiken zu betrachten. (…)

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„Am liebsten würde ich wegziehen“ – Endstation Großsiedlung?

Gentrification und Verdrängung werden meist in innerstädtischen Altbauviertel verortet. Insbesondere dann, wenn große Teile der Innenstadt von solchen Aufwertungsprozessen erfasst werden, sind Wohnungssuchende auf preiswerte Wohnungsbestände in den Großsiedlungen angewiesen. Ein Radiofeature bei Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich mit den Situationen in Großsiedlungen: „No Future – Das Leben in deutschen Großstädten“ [direkt hören (mp3)].

Mit Beispielen aus Potsdam Drewitz, Berlin Kottbusser Tor und Brauchschweig-Weststadt werden sehr unterschiedliche Stimmungen aus drei Plattenbauquartieren  eingefangen. Insbesondere die Stimmen aus Potsdam Drewitz und Braunschweig-Weststadt belegen, dass insbesondere Wohnsiedlungen am Stadtrand  problematische Entwicklungstendenzen aufweisen und zum Abschieberaum für Einwander/innen und aus den Innenstädten Verdrängten werden. Langfristig – so das Fazit des Beitrages – wird nur eine gesamtstädtische und soziale Wohnungspolitik die Probleme der Großsiedlungen lösen… Weiterlesen

Berlin: Rettungsschirm für Luxuswohnprojekte?

Aus der Welt der Banken  und ruinösen Industrieunternehmen ist das Motiv inzwischen hinlänglich bekannt: der Staat unterstützt vor allem die Reichen und Vermögenden. Natürlich in erster Linie, um die systemwichtigen Strukturen in unser aller Interesse zu retten…

Eine ähnliche Konstellation scheint sich nun in Berlin Kreuzberg anzubahnen. So jedenfalls ist eine Meldung im Berliner Tagesspiegel zu interpretieren: Luxus-Wohnprojekt attackiert.

Rund 20 dunkel gekleidete Personen haben in der Nacht zu Freitag ein im Bau befindliches Luxus-Wohnprojekt in Kreuzberg mit Steinen und Farbbeuteln angegriffen. Nach Angaben der Polizei gingen an dem Gebäude in der Liegnitzer Straße zwölf Scheiben zu Bruch. Anschließend flüchteten die Unbekannten in den Görlitzer Park. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.

Was bitte hat denn der Schutz von Immobilienprojekten mit Staatsschutz zu tun? Weiterlesen

Berlin: Aufwertungsfamilien

In den Wochenendausgaben der Berliner Zeitung und des Tagespiegel gibt es mehrere Artikel zu aktuellen Konfliktlinien in Berlin Friedrichshain und Prenzlauer Berg.

Nana Heymann versucht sich im Beitrag „Die Stimmung zieht sich zu“ in der Interpretation von Nutzungskonflikten in Prenzlauer Berg als eine Art Nachbarschaftsstreitigkeit;

Nach der Wende wollten alle nach Prenzlauer Berg ziehen. Doch jetzt brechen unter den Bewohnern zunehmend Konflikte auf. Streit gibt es zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen, Singles und Familien, Schwaben und Preußen, Reichen und Linken

Neu an der Beschreibung im Tagesspiegel sind Berichte über die Diskriminierung von jungen Familien in Prenzlauer Berg. Die Erfahrungen einer junge Mutter werden dafür als Beleg herangezogen:

Zum Beispiel, als sie sich vor kurzem mit einer Freundin in einem Café verabredet hatte, an dessen Tür nun ein Schild klebte, das die „lieben Eltern“ dazu aufforderte, ihren Kinderwagen doch bitte draußen zu lassen. Aber weil es regnete, ging das nicht, und deshalb musste sie das Kaffeetrinken vertagen. Oder neulich, als ihr beim Spazierengehen mit der Tochter ein Mann entgegen kam und ihr vorwarf, dass sie sich wohl extra für den Spielplatz aufgebrezelt habe

Stefan Strauss stellt in seinem Beitrag „Farbbeutel für den Traum von einer anderen Welt“ Proteste gegen die soziale Aufwertung, steigende Mieten und teuere Nobelgeschäfte ins Zentrum. Die Ursache des aktuellen Protestzyklus wird neben den fortschreitenden Aufwertungstendenzen in der Bedrohung von Wohnprojekten, Wagenburgen und anderen Freiräumen vermutet: Weiterlesen

Berlin: Stadtpolitische Frühjahrsoffensive

Nicht nur die offizielle Politik und die Presse bleibt dem Mietenthema treu, sondern auch die Initiativen und Bewegungsansätze bleiben am Ball. Die Initiative Wir Bleiben Alle! ruft zu einer Demonstration für den Erhalt von Freiräume, für emanzipatorische Projekte und unkommerzielle Kultur aus:

United we stay – Kollektiv Offensiv Subversiv

| 14.03. | 15 Uhr | Hermannplatz (Berlin)

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=nb9CkxEIZKY]

Im Aufruf heisst es unter anderem:

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Berlin: Linke Wohnungspolitik braucht Bewegung

Nach dem in den vergangenen Wochen die Grünen und die SPD das Thema der Wohnungspolitik zu ihrem erklärt haben, entdeckt nun auch die Linke ihr Herz für die Mieter/innen der Stadt. In der Presse verkürzt als Streit um die Nachsubventionierung im Sozialen Wohnungsbau dargestellt, hat die Linksfraktion gestern ein wohnungspolitisches Grundsatzpapier „Soziale Wohnungspolitik für Berlin“ beschlossen. Wie bereits der Grüne Bürgermeister Kreuzbergs setzen die Linken dabei auf eine Bundesratsinitiative zur Reform des Mietrechts. Darüber hinaus soll aber auch die gerade vom SPD-Linke-Senat gekippte Regelungen zu den Kosten der Unterkunft von Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften (AV-Wohnen) über eine Bundesinitiative gerettet werden. Doch auch auf landespolitischer Ebene legt die Linke einige Vorschläge vor:

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